Die zweite von vier Stationen der neuen Nationenpreisserie der FEI, der Longines League of Nations, steht am Samstag in den USA an. Im World Equestrian Centre in Ocala, Florida, messen sich die zehn besten Teams der Welt im Parcours. Deutschland tritt mit einer Top-Besetzung an und will seinen Sieg vom Auftakt von Abu Dhabi wiederholen.
„Unser Start ins Olympia-Jahr ist mit unserem Sieg in Abu Dhabi ein Auftakt nach Wunsch gewesen. Diesen Schwung wollen wir gern mitnehmen für den Rest des Jahres, immer mit Blick Richtung Paris“, sagt Otto Becker, Bundestrainer der Springreiter. „Wir würden den Sieg gern wiederholen, aber wir wissen natürlich, dass wir hier in Ocala wieder bei Null anfangen.“
Er ist mit vier Top-Paaren nach Florida gereist und sagt: „Eine Anlage wie diese habe ich bisher noch nicht gesehen. Die Bedingungen sind einfach top. Für die Pferde, für die Pfleger, für alle wird hier hervorragend gesorgt. Hier sind zehn sehr gute Mannschaften am Start, alle mit Top-Besetzung, aber wir müssen uns absolut nicht verstecken, wir haben ein sehr starkes Team.“
Für Deutschland startet Richard Vogel (Dagobertshausen), der aktuell als bester Deutscher auf Platz neun der Weltrangliste unterwegs ist, mit United Touch S. Vogel ist schon länger in den USA unterwegs, genau wie André Thieme (Plau am See) und DSP Chakaria, die vor zwei Wochen gerade den Grand-Prix in Ocala für sich entschieden und sich erfolgreich aus ihrer Pause zurückgemeldet haben.
Das Team komplettieren David Will (Dagobertshausen) und Christian Kukuk (Riesenbeck), die beide bereits zum Auftaktsieg in Abu Dhabi beigetragen hatten. David Will wird erneut sein Erfolgspferd My Prins van Dorperheide satteln, die beiden hatten in Abu Dhabi zwei Nullrunden geliefert.
„Aufgrund der Bedeutung des Turniers müssen wir unser Bestes geben“, sagte Will im Interview mit der FEI. „My Prins ist meine Nummer eins und äußerst zuverlässig, daher sind wir sicher, dass er gute Leistungen zeigen wird. Er verfügt über das entsprechende Vermögen und das Mindset, das hat er über einen langen Zeitraum bewiesen.“ Christian Kukuk hatte in Abu Dhabi noch sein EM-Pferd Mumbai gesattelt, er wird jetzt im Nationenpreis in Ocala mit dem14-jährigen Comme-il-faut-Sohn Checker antreten.
Der Nationenpreis startet am Samstag um 16.30 Uhr Ortszeit. Die zweite Runde soll um 19.30 Uhr Ortszeit beginnen, hier dürfen nur noch die besten acht Teams des ersten Umlaufs antreten und nur noch drei Paare pro Mannschaft – das ist der neue Modus der Nationenpreisserie. Die Teams entscheiden, welche drei Paare antreten und können die Reihenfolge anpassen. „Das neue Format war aufregend“, erinnerte sich David Will im FEI-Interview. „In Abu Dhabi hatten wir vereinbart, dass wir alle gemeinsam entscheiden würden, wer von den vieren vor der zweiten Runde ausscheidet. Es war wirklich einfacher, da wir alle in der ersten Runde ziemlich gut abgeschnitten hatten und wir hatten das Gefühl, dass alle drei erfolgreich sein würden. Man hat nicht viel Zeit, um Entscheidungen zu treffen, das sorgt für zusätzliche Spannung. Sie können die Reihenfolge ändern, was wir auch getan haben. Das ist eine kleine taktische Anpassung, die Sie zu Ihrem Vorteil nutzen können. Niemand wusste genau, wie es ausgehen würde. Aber für uns ist es gut gelaufen und war gut und spannend.“
Mit seinem Sieg bei der ersten Station führt Deutschland aktuell das Ranking der zehn Mannschaften in der neuen Nationenpreisserie der FEI an, vor Irland und Schweden. Auf Ocala folgen die Stationen in St. Gallen und Rotterdam. Die besten acht Mannschaften dürfen beim Finale in Barcelona im Oktober starten. (fn-press)