Auch wenn Hundertstel Sekunden im ersten Springen und ein Abwurf im Finale den Sieg in einer der beiden Wertungsprüfungen knapp verhinderten: Am Ende stand Naomi Himmelreich aus Niederbrechen zum vierten Mal in Folge beim Preis der Besten auf dem Treppchen. 2021 siegte sie bei den Children, in den zwei Jahren hatte sie bei Junioren die Nase vorn. Nun gelang der 16-Jährigen mit Flying Kiss das Triple. „Es ist so unbeschreiblich, ich weiß gar nicht, wie man es beschreiben soll“, sagte die Reiterin überglücklich und scherzte. „Ich habe extra dieselbe Reithose angezogen, wie in den letzten zwei Jahren, weil ich gehofft habe, dass sie wieder blau wird“, denn zum Sieg in Warendorf gehört traditionell dazu, dass einem die Mitreiter zu einem Bad im Wassergraben verhelfen. „Und die war schon blau.“
Mit ihren 103,0 Punkten für einen zweiten und einen fünften Platz in den Wertungsprüfungen verwies Naomi Himmelreich den bayerischen Reiter Leo Renner (Gräfelfing) mit Ludwig auf den Silberrang . Er kam dank der Plätze sieben und drei auf 101 Punkte. Auf dem Bronzeplatz landete der Sieger der ersten Wertungsprüfung, Max Merschformann aus Laer mit Dorotheental’S Classica (97,5). Er durfte sich zusätzlich über den den von der Firma Effol vergebenen Harmoniepreis freuen. Mit diesem wird nicht das fehlerfreie Absolvieren eines Parcours belohnt, sondern das faire Verhalten dem Pferd gegenüber, die Prüfungsvor- und nachbereitung, feines und gefühlvolles Reiten sowie ein ruhiger und respektvoller Umgang mit dem Team, zu welchem Eltern und Trainer gehören.
Mit zwei Ponies und zwei Großpferden ist Brianne Beerbaum zum Preis der Besten angereist und besser hätte ihre sportliche Bilanz kaum ausfallen können: Bei den Ponies gewann sie mit Noriego vd Riloo beide Wertungsprüfungen und somit auch die Goldmedaille in der Gesamtwertung. Da für diese je Altersklasse und Reiter nur ein Pferd, bzw. Pony, gewertet wird, gab es keine weitere Medaille, ansonsten hätte sie mit MHS Glow nach zwei dritten Plätzen auch noch Silber gewonnen. Bei den Children hatte es bereits am Vortag zu Gold gereicht. Mit dem Balou de Rouet-Sohn Balottelli landete Beerbaum zusätzlich auf Platz vier des Finales und auf Platz drei der Gesamtwertung – auch hier zählte nur ein Pferd für die Medaillenvergabe. „Gestern war es schon mega. Ich wollte eigentlich nur Spaß haben mit meinen Ponies, aber sie waren einfach richtig gut drauf.“
„Die Eindrücke, die ich im Frühjahr und Winter von den Ponys bekommen habe, haben sich bestätigt. Wir haben die letzten Wochen intensiv genutzt und man merkt, dass sich viele Paare permanent weiterentwickelt haben. Sicher sind viele noch nicht in ihrer hundertprozentigen Form, aber wir haben eine gute Tendenz und sind auch in der Breite wieder besser aufgestellt“, resümierte Peter Teeuwen, der als Bundestrainer unter anderem die Altersklasse der Ponys betreut.
Bei den Jungen Reiter bis 21 Jahre haben sich Lasse Nölting und Chatanooga EP für den Pferdesportverband Hannover an die Spitze gesetzt. Sie wurde Siebte in der Einlaufprüfung und sicherten sich den Sieg im Finale, einer Springprüfung der Klasse S*** mit zwei Umläufen. Mit dem Sieg in der Gesamtwertung durfte sich Lasse Nölting auch über den Fritz-Ligges-Gedächtnispreis freuen, der als Wanderehrenpreis an die Sieger der Gesamtwertung überreicht wird.
Johanna Beckmann (Löningen) und Queen Frieda beendeten die erste Wertung zunächst auf Platz 15, doch kämpften sich im Finale auf Rang drei vor, so dass es am Ende für die Silbermedaille in der Gesamtwertung reichte. Bronze geht an Henry Munsberg (Hagen a.T.W.) mit Nola van St. Maarten für den Pferdesportverband Weser-Ems. (fn-press)