Es blieb spannend bis zum Schluß: Nur zwei junge Springreiterinnen waren im Rennen um die Deutsche Meisterschaft der Damen über drei Runden ohne einen einzigen Fehler geblieben: Emilia Löser mit Dexter Bois Margot (v. Qlassic Bois Margot) und Justine Tebbel mit Cote de Pablo (v. Chacco’s Son). Im Stechen musste Justine Tebbel als Erste vorlegen – und bekam einen Fehler. Plötzlich stand die Tür für Emilia Löser weit offen. Theoretisch… Ihr Trainer Andreas Kreuzer ging gar nicht erst mit in den Parcours, zog sich trotz der Rufe seines Chefs Paul Schockemöhle, „Wo willst Du denn hin?“, auf dem Arbeiteplatz in eine ruhige Ecke zurück. Emilia Löser und Dexter blieben cool und flogen über den Stech-Parcours, doch auch sie bekamen einen Fehler, gleich am ersten Sprung. Am Ende waren sie allerdings schneller als die Konkurrentin und sicherten sich verdient den Meistertitel. Und auch Andreas Kreuzer konnte wieder durchatmen.
„Der Fehler im Stechen war ein Scheiß-Gefühl“, gibt die Siegerin nach ihrer Runde gegenüber spring-reiter.de zu. „Ich bin dann einfach weiter geritten, habe mich nicht beirren lassen“, erzählt die 23-Jährige. Zuvor hatte ihr Paul Schockemöhle gesagt, Justine Tebbel sei mit 44.45 Sekunden „nicht so schnell“ gewesen. Am Ende reichte die Zeit von 44.29 Sekunden für den Sieg. Der Erfolg kam für Emilia Löser auch etwas überraschend. Sie und Dexter sind erst seit dem Februar ein Team, vorher wurde der Hengst u.a. von Maxi Lill und seiner Frau Zascha hoch erfolgreich vorgestellt. „Dexter ist sehr, sehr frech. Er beißt schon mal, steigt gerne und springt auch gerne plötzlich mal zur Seite“, lacht seine Reiterin, die dieses Benehmen nach diesem Erfolg gerne entschuldigt: „Wir haben uns von Anfang an verstanden und sehr gut zusammengerauft.“
Platz drei mit einem ärgerlichen Abwurf gleich in der ersten Runde am Freitag auf dem Konto ging an Sandra Auffarth und Comcador OLD (v. Comme il Faut).
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