„Was für eine Stute!“: Operetta siegt bei Holsteiner Verbandsstutenschau
Die Siegerstute: Operetta v. Crack-Casall-Coriano Foto: Janne Bugtrup

„Was für eine Stute!“: Operetta siegt bei Holsteiner Verbandsstutenschau

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Am Sonntagvormittag gehörte der Herbert-Blöcker-Platz in Elmshorn den besten Stuten der Jahrgänge 2020 und 2021. 35 Holsteinerinnen, die sich zuvor über ihre Körbezirke für die Verbandsstutenschau qualifiziert hatten, traten in vier springbetonten und einem dressurbetonten Ring gegeneinander an.

Als springbetonte Siegerin stellte die Bewertungskommission, die neben Zuchtleiter Stephan Haarhoff aus Rasmus Lüneburg (Hetlingen) und Horst-Klaus Heleine (Ober-Ramstadt) bestand, Operetta v. Crack-Casall-Coriano, Stamm 474A, heraus. Sie stammt aus der Zucht und dem Besitz von Wendy Davis Gerrish, die eigens aus den USA angereist war und die Ehrung entgegennahm. „Was für eine Stute!“, sagte Stephan Haarhoff voller Euphorie. „Operetta überzeugte bereits bei ihrer Eintragung auf ganzer Linie und diese Form konnte sie bis heute halten“, so Haarhoff weiter. Operetta geht auf einen abgesicherten Stutenstamm zurück – sie ist eng verwandt mit Lyjanair v. Lyjanero (Rolf-Göran Bengtsson).

Als erste Reservesiegerin verließ Ophelia VI v. Conthargos-Cascadello I-Heraldik xx (Günther Fielmann, Schierensee), Stamm 3317, den Platz. Die großlinige Stute ist mit ganz viel Kadenz und weiblichem Überguss ausgestattet und weiß sich perfekt zu präsentieren. „Ophelia ist ein ganz modernes Stutenmodell, das im Trab mit einer gesunden Selbsthaltung ausgestattet ist und zur absoluten Spitze des Jahrgangs zählt“, beschrieb Neel-Heinrich Schoof (Hedwigenkoog), der für die Berichterstattung in diesem Jahr gewonnen werden konnte. Auch bei der Reservesiegerin fällt der Apfel nicht weit vom berühmten Stamm. Sowohl ihre Mutter Festel als auch ihre Großmutter Noble Lady wurden einst als Siegerinnen der Verbandstutenschau herausgestellt.

Zur zweiten Reservesiegerin avancierte Olivia AK v. Milbridge-Crusander-Coriano (Anke Kindt, Mönchneversdorf), Stamm 7673. „Olivia ist sehr korrekt in der Aufmachung und weiß ihren Körper sehr gut zu benutzen. Ich hoffe, dass sie der Holsteiner Zucht erhalten bleibt“, gab Stephan Haarhoff der Eigentümerin mit auf den Weg.

Zum Sieg der Bewegungsstuten tanzte Odorata v. Franz Joseph Junior-Catoo-Aljano aus der Zucht und dem Besitz von Elisabet Wiemann aus Lutzhorn. Die bereits leistungsgeprüfte Dreijährige sei „ein Pferd, das keine Wünsche in der Körperharmonie offenlässt. Darüber hinaus ist sie mit sehr guter Bewegungsqualität und dem typischen Holsteiner Bewegungsablauf übers Knie ausgestattet“, hob der Zuchtleiter die Vorzüge der dressurbetonten Siegerin hervor.

Ebenfalls mit der Staatsprämie ausgestattet ist die Dressur-Reservesiegerin Oviera v. Jovian-Zack-Aljano (ZG Ellerbrock, Kayhude), Stamm 990. Die Großmutter dieser großrahmigen Stute, Zaveria I, brachte schon zwei bewegungsstarke Siegerinnen. „Mit Oviera wurde uns eine hochbeinige und bewegungsopulente Stute mit einem sehr aktiven Hinterbein präsentiert. Ihre Sportlichkeit hat sie bei ihrer Stutenleistungsprüfung bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, lauteten die lobenden Worte von Stephan Haarhoff.

Traditionell hat der eingeladene Berichterstatter vor der Proklamation der Siegerstuten das Wort. In diesem Jahr hatte Neel-Heinrich Schoof diese Aufgabe übernommen. Der studierte Agrarwissenschaftler warb für eine breite Akzeptanz bei den Züchtern, ihre Stuten auf Sammelplätzen bei der Eintragung vorzustellen. Vor allem im direkten Vergleich werde das gesamte Spektrum an Typ, Gebäude und Qualität eines Stutenjahrgangs deutlich. „Halten Sie an Ihrer Verbandsstutenschau fest. Sie ist etwas ganz Besonderes!“, gab der Zuchtleiter und Geschäftsführer des Trakehner Verbandes den Holsteinern mit auf den Weg.

Orchidee V ist Stute des Jahres
Seit dem vergangenen Jahr wird anlässlich der Holsteiner Pferdetage die Stute des Jahres gekürt. Diese Ehre wurde Orchidee V v. Lorentin-Caletto II aus dem Stamm 4303 zuteil. 16 Fohlen hat die heute 25 Jahre alte Stute in ihrem Leben zur Welt gebracht, zehn von ihnen sind im Sport erfolgreich. Der erfolgreichste unter ihnen ist Nickel v. Numero Uno (Hindrick Stüvel, Rosengarten). Das international erfolgreich Vielseitigkeitspferd von Julia Krajewski ist in diesem Jahr bereits für die Olympischen Spiele qualifiziert. Für die Erfolge von Orchidee V wurde ihr Züchter und Besitzer Claus-Heinrich Petersen aus Ahrenviöl mit der FN-Medaille in Gold ausgezeichnet.