Erst einmal bescherte der Turkish Airlines Preis einen großen Tag für Parcourschef Frank Rothenberger: Er hatte in intensiver Vorarbeit mit seinem Team den 5* Parcours über bis zu 1,60m hohe Sprünge so entworfen, dass es am Ende des Umlaufs eine Punktlandung mit 12 fehlerfreien Teilnehmern für das Stechen gab – und dann betätigte sich Frank Rothenberger auch noch erfolgreich als Prophet fürs Stechen: Wenn er fehlerfrei bleibe, werde Richard Vogel wohl schwer zu schlagen sein. Genauso kam es. Richard Vogel drehte mit Cepano Baloubet (v. Chaman) im Stechen die mit Abstand schnellste Runde. Nach einem pfeilschnellen Ritt galoppierte die Nummer zehn der Weltrangliste nach 42.44 Sekunden über die Ziellinie und hatte damit seinem Freund und Kollegen McLain Ward im Sattel der Holsteiner Stute Callas (v. Casall) fast zwei Sekunden abgenommen. Dritte wurde Jana Wargers mit einer unglaublich toll springenden Dorette (v. Dollar du Murier).
„Vielleicht sollte ich hier aufhören. Das ist natürlich ein Spaß, aber es kann ja fast gar nicht mehr besser werden“, scherzte Richard Vogel nach einem weiteren Sieg in Aachen. „Der Turkish Airlines Preis war das erste wirklich ernste Springen und ist der Qualifier für den Grand Prix. Da ist man schon noch etwas fokussierter. Ich bin total happy, wie Cepano gesprungen ist. Er hat auch schon im lezten Jahr in Aachen gewonnen und wurde einmal Zweiter. Er wird noch größer, wenn er in die Arena kommt. Ich habe McLain Ward gesehen, ich durfte bei ihm trainieren und er ist ein Freund, aber ich wollte natürlich gewinnen. Ich war eigentlich etwas zu agressiv, habe heute vielleicht etwas zu viel gewollt. Aber Cepano hat mich gerettet“, lobte er seinen Sportpartner. Am Sonntag setzt Vogel auf sein Olympia-Pferd United Touch S.
„Und ich hoffe, dass Richi am Sonntag nur Zweiter wird“, lachte McLain Ward im Anschluss. Natürlich wollte auch er gewinnen. „Aber meine Stute ist wirklich super gut gesprungen und da kann ich nicht enttäuscht sein. Und Richard Vogel hat es mir auch heute nicht einfach gemacht. Ich bin froh, dass ich etwas Einfluss und einen kleinen Anteil an seiner Karriere habe“, freute sich Mclain Ward, der vor 30 Jahren zum ersten Mal in Aachen startete.
Jana Wargers freute sich über ihren Podiumsplatz: „Die zwei schnellsten Reiter lagen vorne. Ich möchte Dorette auch im Grand Prix am Sonntag reiten, daher wollte ich es im Stechen auch nicht übertreiben. Ich bin total happy über Platz drei.“
Platz vier sicherte sich Cian O’Connor mit Maurice vor Kendra Claricia Brinkop im Sattel von In Time.
Der Deutsche Meister Patrick Stühlmeyer und Drako de Maugre sprangen auf Platz sechs vor Christian Kukuk und Just be Gentle.
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