Seit dem Rücktritt von Hans-Joachim Erbel im Juli hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) keinen Präsidenten mehr. Der Beirat Sport hat in seiner Sitzung am 9. Oktober 2024 Prof. Martin Richenhagen als Kandidaten für das Präsidentenamt nominiert. Zur Wahl standen Hans-Jürgen Meyer (71) aus Nottuln und Prof. Martin Richenhagen (72) aus Ostbevern.
Mit 110 Stimmen setzte sich Prof. Martin Richenhagen gegen Hans-Jürgen Meyer mit 93 Stimmen als Kandidat durch, bei fünf Nein-Stimmen und einer Enthaltung. Für die Nominierung war eine einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen notwendig. Martin Richenhagen wurde in Köln geboren, ist 72 Jahre alt und war lange Jahre CEO des US-amerikanischen Agrarunternehmens AGCO, dem drittgrößten Landmaschinenhersteller der Welt. Teil des AGCO Konzerns ist auch die Marke Fendt. Fendt war von 2010 bis Ende 2023 Hauptsponsor der FN. Nach der Bereiterprüfung ritt er erfolgreich Dressurprüfungen bis zur Klasse S, wechselte dann die Seiten bis zum 5*-Dressurrichter. Er war außerdem von 2004 bis 2010 Vorsitzender des Deutschen Akademischen Reiterverbandes (DAR). 2008 übernahm Martin Richenhagen die Funktion des Equipechefs der deutschen Dressurreiter beim CHIO in Aachen und bei den Olympischen Reiterspielen in Hongkong.
Insgesamt kamen im Beirat Sport in der FN-Zentrale in Warendorf etwa 70 Personen zusammen. Dem Beirat Sport gehören die Vorsitzenden und die Geschäftsführer der Mitgliedsorganisationen sowie die Vorsitzenden der Anschlussorganisationen an. Für die Suche nach einem neuen Präsidenten war im Juli eine Findungskommission aus zehn Personen berufen worden, die Vorschläge entgegennehmen und selbst solche machen konnte. Sprecher der Findungskommission war Dieter Medow als Sprecher der Landesverbände sowie Theodor Leuchten, Vize-Präsident Zucht. Der Kommission gehörten außerdem FN-Vizepräsident Dr. Harald Hohmann, Peter Hofmann, Heike Körner und Isabell Werth aus dem Bereich Sport sowie Dr. Norbert Camp und Carsten Grill aus dem Bereich Zucht sowie FN-Vizepräsidentin Annett Schellenberger und Rudolph Herzog von Croÿ aus dem Bereich Persönliche Mitglieder an. Die Findungskommission hatte drei Personen identifiziert, die sich Anfang September den Mitgliedern der Mitgliederversammlung in zwei Sitzung (Sport und Zucht/PM) vorgestellt hatten. Vor der Nominierungssitzung des Beirats Sport hatte sich allerdings Dr. Heinrich Bottermann (68) aus Hamminkeln aus persönlichen Gründen entschlossen, seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten der FN zurückzuziehen.
Es ist die satzungsgemäße Aufgabe des Beirates Sport, der Mitgliederversammlung einen Kandidaten zur Wahl vorzuschlagen. Die Mitgliederversammlung besteht aus den Delegierten aller Mitglieds- und Anschlussverbände der Bereiche Sport und Zucht sowie Delegierten der Persönlichen Mitglieder. Am 26. November kommt die außerordentliche Mitgliederversammlung zusammen, um den neuen Präsidenten zu wählen. Nach der Wahl, für die eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich ist, ist der neu gewählte Präsident unmittelbar im Amt. (fn-press)