Studbook-Ranking Springen: Frankreich vor Zangersheide und Belgien
Extra-Preis für ihren Züchter: Legacy unter Daniel Coyle Foto: spring-reiter.de

Studbook-Ranking Springen: Frankreich vor Zangersheide und Belgien

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Das World Breeding Federation for Sport Horses (WBFSH) Ranking der Stutbücher zeigt, welche Pferden von Weltklassereitern pilotiert als Botschafter ihrer Zuchtorganisationen eine Hauptrolle im Spitzensport spielen. Der langjährige Geschäftsführer des Oldenburger Zuchtverbandes, Heiner Kanowski, hat für spring-reiter.de die Ahnentafeln der Top-Pferde im WBFSH-Ranking durchgeblättert.

Aus Deutschland haben die Holsteiner im globalen Wettbewerb die Nase vorn. Allerdings finden wir sie nicht auf einem der Medaillenränge, sondern auf dem undankbaren vierten Platz. Gold ging an Selle Francais (SF), Silber an Zangersheide und Bronze haben sich die Belgier (BWP) gesichert. Den Sieg verdanken die Franzosen den Weltklassepferden

  1. Dubai de Cedre v. Baloubet de Rouet – Diamant de Semilly- Laudanum xx
  2. Caracole de la Roque v. Zandor Z – Kannan – Quick Star
  3. Dynamix de Belheme v. Snaike de Blondel – Cornet Obolensky – Arpege Pierreville
  4. Dallas Vegas Batilly v. Cap Kennedy – L’arc d’Triomphe – Id de Merze
  5. Blood Diamond du Pont v. Diamant de Semilly – Dominand – Muguet du Manoir
  6. Fancy de Kergane v. Casco Boy – Cor de Hus – Gold de Becourt

Bei etwas genauerem Hinsehen ist das züchterische Konzept bei diesen Erfolgspferden sehr ähnlich. Ausnahmslos ist ein ausgeprägter Blutanschluss bis hin zur Inzucht auf erfolgreiche französische Genetik auffällig. Fünf von den sechs Pferden führen Blutanschluss auf Almé-Ibrahim.

Diese verdichtet Blutführung wurde von den französischen Züchtern mit Hengsten aus Holstein oder Belgien (zumeist mit starkem Hannoveraner-Einfluss) vor allem in der zweiten oder dritten Generation kombiniert.

Vielfach sind die Väter im Vordergrund – in den ersten vier Generationen – 1.60m erfolgreich.

Die SF-Züchter vertrauen weitgehend ihrer eigenen Zucht, die sie seit Generationen pflegen und kennen. Über 80 % der Stammväter von den jeweils sechs Vätern, Muttervätern und Mutter-Mutter-Vätern haben in Frankreich ihren Ursprung, führen einen renommierten Namen und sind dort fest verwurzelt. Sie haben allerdings inzwischen auch wertvolle internationale Akzente gesetzt. Mehrfach vertreten sind Cor de la Bryére-Rantzau xx, Almé-Ibrahim und Le Tot de Semilly-Grand Veneur. Diese Hengstlinienbegründer sind es auch, die Wertungspferde des WBFSH-Ranking in den Stutbüchern von Zangersheide und BWP stark prägten und beflügelt haben.

Der WBFSH-Preis für den Springpferdezüchter des Jahres 2024 geht an Romain Rotty aus Budingen, Belgien, für die Zucht der außergewöhnlichen Zangersheide-Stute Legacy. Als Partnerin des irischen Reiters Daniel Coyle hat Legacy ihre Exzellenz auf der internationalen Springbühne immer wieder unter Beweis gestellt.