Es war sein erster Auftritt als Hamburger Derby-Chef, Matthias Alexander Rath, Geschäftsführer der Veranstaltungsagentur Schafhof Connects, die ab dem Jahr 2025 das Deutsche Spring- und Dressur-Derby vom 28. Mai bis 1. Juni 2025 durchführen wird, hatte eine Überraschung zu verkünden:
„Ich bin wahnsinnig froh und stolz, schon heute einige unserer Partner nennen bzw. vorstellen zu können – zum Beispiel die Al Shira’aa Stables aus Abu Dhabi. Niemand stemmt ein Event in Größe und Bedeutung von dem Deutschen Spring-und Dressur-Derby hier in Hamburg allein.“ In Zukunft werden also die Traditions-Derbys in Hamburg und Hickstead verbunden sein. Für eine richtige spannende Derby-Serie fehlen dann nur noch Falsterbo und Dinard.
Phillip Kloth, der als Vertreter der Al Shira’aa Stables Abu Dhabi vor Ort war, verkündete im Namen von Sheikha Fatima bint Hazza bin Zayed Al Nahyan: „Al Shira’aa Stables und Ihre Hoheit Sheikha Fatima bint Hazza bin Zayed Al Nahyan würdigen das Erbe des Pferdesports durch die historische Sponsoring-Partnerschaft beim Hamburger Derby.“ Weiter erklärte Kloth: „Dieser bedeutsame Schritt folgt auf die erfolgreiche Unterstützung des Al Shira’aa Hickstead Derby und unterstreicht das unermüdliche Engagement, den Pferdesport weltweit auf höchstem Niveau zu fördern. Diese Partnerschaft ist nicht nur eine Investition in das Event, sondern auch eine Hommage an die weltweite Pferdesportgemeinschaft. Sie zeigt die enge Verbindung zwischen H.H. Sheikha Fatima bint Hazza bin Zayed Al Nahyan und dem Hamburger Derby, die das klare Bekenntnis zur Weiterentwicklung des Sports sowie zur Pflege von Erbe, Tradition, Werten und Reitkunst verdeutlicht, die den Kern der Vision Ihrer Hoheit ausmachen.“
Rath ergänzte: „Mit den Al Shira’aa Stables haben wir für die nächsten fünf Jahre eine sehr gute Partnerschaft abgeschlossen, sie werden Partner der Fünf-Sterne- und der Derby-Tour. Wir freuen uns wahnsinnig darüber.“ Und Rath fährt fort: „Wir sind auch mit weiteren Partnern noch in finalen Gesprächen, ich kann auch schon sagen, dass die DVAG ebenfalls weiter mit an Bord sein wird.“ Der Großteil der Dienstleister sei weiter mit im Team, „…das ist großartig! Und das liegt gar nicht an uns, das liegt an dem Turnier – Hamburg mit seiner Atmosphäre ist so einzigartig, da möchte jeder gerne dabei sein.“
Springprogramm bleibt
Auf das sportliche Programm bezogen ist Raths Devise: ‚Bewährtes behalten und mit einer modernen Prise würzen.‘ Die Prüfungsangebot für die Springreiter bleibt auf Fünf-Sterne-Niveau, der Ablauf identisch, aber die der Pferde der Youngster-Tour werden eine Chance mehr im Parcours, eine Prüfung mehr, bekommen. „Wir werden am Springprogramm selbstverständlich nicht viel ändern, das wäre auch völlig falsch!“, betont Rath. „Das kennt jeder und das hat sich absolut bewährt.“
Die Doppel-Weltmeisterin der Vielseitigkeitsreiter, Sandra Auffarth (Ganderkesee), verkündete mit einem lachenden und einem weinenden Auge, dass sie 2025 nicht in den Derby-Prüfungen an den Start gehen wird. Fünfmal schon hatte sie mit ihrer selbstgezogenen Stute Nupafeed’s La Vista das Hamburger Publikum begeistert, hatte sich alle fünfmal unter den Top Ten platziert und dreimal hintereinander den Stilpreis gewonnen. Derby-Geschichte der besonderen Art! Aber 2025 wird sich Auffarths Top-Partnerin einer fast noch schöneren Aufgabe widmen: Die Stute ist tragend und erwartet ein Fohlen von Ermitage Kalone, dem Hengst, der selbst bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris am Start war. „Ich hoffe“, schmunzelt Auffarth, „dass Nupafeed’s La Vista im kommenden Jahr den nächsten Derby-Crack auf die Welt bringt.“
Trotzdem plant die 37-Jährige natürlich ihren Start in Hamburg. Längst hat sie neben der Vielseitigkeit auch auf höchster Ebene im Springsport Fuß gefasst, hat sich 2024 mit dem ebenfalls selbstgezogenen Comcador die Bronzemedaille bei der Deutschen Meisterschaft gesichert und in Falsterbo ihren ersten Fünf-Sterne-Sieg im Sattel von Quirici gefeiert. Beide waren schon in Hamburg am Start und haben sich auf dem großen Rasenplatz ausgesprochen wohl gefühlt. Mit beiden plant sie auch im kommenden Jahr für Hamburgs Fünf-Sterne-Prüfungen.
Neues Programm in der Dressur
„Anders als im Springprogramm wollen wir in der Dressur neue Ideen reinbringen“, erklärte Rath. Die Dressurprüfungen hat Rath, selbst Dressurreiter, auf Fünf-Sterne-Niveau angehoben. Ausgeschrieben wird ein Fünf-Sterne-Grand Prix, der zugleich Qualifikation für Special und Kür ist. In einem Grand Prix auf Drei-Sterne-Niveau wird wie gehabt um die Qualifikation für das Derby mit Pferdewechsel geritten. Wer sich nicht für das Finale der besten Drei qualifiziert, kann in einem weiteren Grand Prix das zweite Mal an den Start gehen. Das Dressur-Derby für die U25-Reiter entfällt, das Deutsche Pony-Dressur-Derby bleibt wie in den Vorjahren bestehen. Auch bei diesen Jüngsten findet das Finale weiterhin mit Ponywechsel statt.
„Daneben wird es außerdem eine internationale Kleine Tour mit St. Georg und Intermediaire I geben“, führt Rath weiter fort. „Eventuell richten wir auch noch eine Mittlere Tour ein, das müssen wir noch entscheiden. Wichtig ist uns, ein Programm zu haben, bei dem die Dressurreiter problemlos mit zwei oder drei Pferden anreisen können.“
Der neue Derby-Chef hat in Hamburg auch eine Besonderheit kennengelernt: Im Sommer kam viele Anfragen von Stammgästen, die auch präzise erklärten, auf welchen Plätzen sie bisher immer saßen, und genau diese Plätze auch wieder für sich reservieren wollten. Irgendwie hat das schon mal geklappt, obwohl Matthias Rath nicht auf alte Kundenkarteien zugreifen konnte. Seit September läuft der „normale“ Vorverkauf und alles deutet darauf hin, dass es wieder ein volles Stadion geben wird. Eingeläutet werden soll das Turnier dann erstmals am Mittwochabend mit einer Derby-Night.