Die beiden Schweizer Weltklasse-Reiter Steve Guerdat, Zweiter der Weltrangliste, und Martin Fuchs, Fünfter der Weltrangliste, haben ein unübersehbares Signal für Traditionsturniere, für die Schweiz und gegen die FEI gesetzt: Beide werden in diesem Jahr nicht in der League of Nations Serie der FEI antreten, aber ihrem Heimatland in allen übrigen Nationenpreisen zur Verfügung stehen.
„Nationenpreise haben für mich einen hohen Stellenwert und es ist für mich immer eine große Ehre, die Schweiz in einem Nationenpreis zu vertreten“, erklärte Steve Guerdat. Er stehe auch zu hundert Prozent hinter Swiss Equestrian, seinem Verband. „Die Stimmung am Nationenpreis der Schweiz in St. Gallen beispielsweise oder auch an anderen Traditionsturnieren in Pferdesportländern ist unvergleichlich. Es gibt auf der ganzen Welt fantastische Turniere mit toller Stimmung. Genau diese Stimmung vermisse ich an Turnieren, die weniger für die pferdebegeisterte Öffentlichkeit als für ein erlesenes Publikum organisiert werden – da kann ich die Strategie der FEI bezüglich der Longines League of Nations nicht nachvollziehen.“ Die Erklärung seines Freundes Martin Fuchs deckt sich damit.
Die vielen Traditionsturniere mit toller Stimmung, die nicht mehr unter der Regie der FEI und ihres Hauptsponsors Longines Nationenpreise veranstalten, sind im Verlauf der vergangenen Jahre immer mehr geworden. Von Aachen über Rom und La Baule bis Dublin und Hickstead reichte bis 2024 die Liste – und durch Beschluss der FEI ist dann auch das Heimatturnier der beiden Schweizer in St. Gallen hinzugekommen: Wegen Wetter-Kapriolen musste das Turnier im Mai 2024 abgesagt werden, stand aber als eine von fünf Stationen im Kalender der Longines League of Nations, wie die FEI die Serie der Nationenpreise mit neuen Regeln ab 2024 propagierte. Doch im November 2024 wurden die Veranstalter in St. Gallen von der FEI-Entscheidung überrascht, dass sie wegen der „Unsicherheit in punkto der Pläne für die Arena“ ab sofort nicht mehr dabei sind und stattdessen St Tropez die vierte Station nach Abu Dhabi, Ocala und Rotterdam wird, ehe es unverändert nach Barcelona ins Finale geht.
Sportmanagerin Evelyne Niklaus erklärte für den Schweizer Verband: „Wir haben ausführliche Gespräche mit Martin Fuchs und Steve Guerdat geführt. Wir respektieren diesen Wunsch. An anderen Nationenpreisen werden die Beiden im Team vertreten sein und für die Schweiz vollen Einsatz leisten.“
Und damit erst gar keine Zweifel aufkommen, unterstrich Swiss Equestrian: „Ein wichtiger Höhepunkt der Nationenpreis-Saison 2025 wird der CSIO St. Gallen (29.5.-1.6.2025) sein. Peter van der Waaij wird dort ein Top-Team aufstellen: «Wir wollen dem heimischen Publikum am Nationenpreis der Schweiz Spitzensport auf höchstem Niveau präsentieren und unseren Swiss Equestrian Friends für ihr Engagement danken. Das ganze Team ist hoch motiviert, im Gründenmoos sein Bestes zu geben.“
Man kann wohl davon ausgehen, dass Steve Guerdat und Martin Fuchs, wenn keine Verletzungen dazwischen kommen, mit von der Partie sein werden.