„Wellington ist super, aber nicht mit VR Classics Neumünster zu vergleichen“
Auf geht's nach Neumünster mit Gastgeber Uli Kasselmann Foto: Stefan Lafrentz

„Wellington ist super, aber nicht mit VR Classics Neumünster zu vergleichen“

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Ulli Kasselmann, weltweit erfahrener Pferdemann aus dem westfälischen Hagen mit Dependance im amerikanischen Wellington und zugleich Turnierchef der VR Classics in Neumünster, brachte es am Vorabend der VR Classics schnell auf den Punkt: “Turnierplätze wie Wellington kann man nicht mit Neumünster vergleichen. Wellington ist riesengroß, super und ‘nice to have’, aber anonym, die Verbindung zum Publikum ist nicht da. Genau das ist das Geheimnis von Neumünster, dass wir hier wirklich eine familiäre Atmosphäre vorfinden, in der die Reiter auch immer wieder Kontakt zu Zuschauern, Züchtern und Freunden haben. Das zeichnet Neumünster aus.” Und dazu gehört, dass „die Namen der Reiter gar nicht so wichtig sind. Die Atmosphäre hier in Neumünster, das begeistert die Zuschauer. Sie wollen nicht nur Sport sehen, sie wollen sich unterhalten können und Kontakt mit den Reitern haben.”

Diese Woche treffen sich Teilnehmer, Besucher und Pferde aus 18 Nationen wieder zu den VR Classics Neumünster und auch in ihrem 74. Jahr hat die Reitsportveranstaltung nichts von ihrer Faszination und ihrem einzigartigen Kolorit eingebüßt. An vier Tagen, vom 13. bis 16. Februar 2025, geht es in den nahezu ausverkauften Holstenhallen um Weltranglisten- (Springen) und Weltcup-Punkte (Dressur), um wichtige nationale Entscheidungen und zwei besondere Jubiläen.

Einer, der dabei sein wird und den Gewinn des Großen Preises als ein Ziel bezeichnet, „das ich unbedingt in meinem Leben erreichen will“, ist Hannes Ahlmann. Er geht in den Holstenhallen „nicht nur an den Start, um mitzureiten“. Denn ihn verbindet wie fast alle Holsteiner Reiter eine lebenslange Geschichte mit diesem Turnier: „Ich war schon hier, als ich gerade aus dem Kinderwagen fiel.“ Und als intensivste Erinnerung hat er immer noch „das Stechen im Kopf, als Christian Ahlmann mit Codex One gewonnen hat“. Das war im Jahr 2016, aber „man merkte, wie das Publikum mitgeht. Ich bekomme immer noch Gänsehaut.“

Hannes Ahlmann, nicht verwandt mit Christian Ahlmann, ist jetzt 23 und bringt unter anderem die zehnjährige Holsteinerin Tokyo (v. Toulon) mit für die großen Prüfungen. Er reitet sie, seit sie vierjährig war, auch „wenn es nicht so einfach losging. Aber zum Glück hat Papa immer an das Pferd geglaubt.“

Vier Weltranglisten-Prüfungen und eine internationale Youngster-Tour versprechen Spitzensport im Parcours. Der Große Preis der Volksbanken Raiffeisenbanken am Sonntag, dotiert mit 56.800 Euro, gilt als DER Klassiker Norddeutschlands. Der gebürtige Schleswig-Holsteiner Philip Rüping tritt zur Titelverteidigung an und könnte sich mit einem dritten Erfolg in die Geschichtsbücher der Veranstaltung schreiben. Der zweimalige Deutsche Meister Mario Stevens und Carsten-Otto Nagel, Vize-Europameister von 2011, wissen ebenfalls, wie man in den Holstenhallen schnell und fehlerlos reitet: Alles Konkurrenten für Hannes Ahlmann, der eine guten Platzierung von der Weltcup-Etappe in Leipzig mitbringt. Und dann sind da ja auch noch Teike Friedrichsen, Paula de Boer-Schwarz, Felix Hassmann oder Philipp Schulze Topphoff, zu denen sich internationale Konkurrenz aus u.a. Dänemark, Schweden, Irland, der Schweiz und den Niederlanden gesellt.

Neumünster ist außerdem die drittletzte Etappe auf dem Weg zum FEI Dressage World Cup Finale im April in Basel. Aus den Top Ten der Westeuropäischen Liga haben sich Carina Scholz (60 Punkte) Raphael Netz (50), Ingrid Klimke (44) und Larissa Pauluis (BEL, 43) angekündigt.

Auf der anderen Seite des breiten Neumünsteraner Reitsport-Spektrums finden sich die traditionellen nationalen Prüfungen. Spektakuläre Zuschauerlieblinge wie das 20. Indoor-Eventing, Preis des Vielseitigkeitsfördervereins VFH SH/HH, und der 30. Schauwettbewerb der Reitvereine, präsentiert von den Volksbanken Raiffeisenbanken feiern 2025 besondere Jubiläen. Für den Schauwettbewerb haben sich diesmal sogar acht Show-Teams aus der Region vorbereitet, die nicht nur um den Sieg in der Jury- und Zuschauerwertung kämpfen, sondern auch den starken Zusammenhalt in Schleswig-Holsteins Pferdesport-Gemeinschaft zeigen.

Neu im Programm ist das Finale des HGW Bundesnachwuchschampionats der Springreiter, gefördert durch die Horst-Gebers-Stiftung. Für die Teilnahme wurden 25 Junioren aus 12 Landesverbänden ausgewählt, die sich aufgrund eines Auswahllehrgangs und ihrer Leistungen und Ergebnisse im Rahmen der Sichtungsturniere empfehlen konnten. Das Finale am Samstagabend stellt eine besondere Herausforderung für die Teilnehmer dar: Die vier besten Reiter des ersten Umlaufs müssen sich in einem Stilspringen mit Pferdewechsel beweisen. Nachwuchschampion wird, wer sich durch besonderes Einfühlungsvermögen und reiterliches Können auszeichnen kann.

TV & Livestream
 
Der Große Preis der Volksbanken Raiffeisenbanken wird am Sonntag um 15:00 Uhr in einer internationalen Weltranglisten-Springprüfung (1,55m) mit zwei Umläufen entschieden. Der NDR überträgt die Qualifikation am Samstag von 16.30 bis 17.15 Uhr und den Großen Preis am Sonntag von 16.00 bis 17.00 Uhr. FEI.TV zeigt die Entscheidung im FEI Dressage World Cup, während Clipmyhorse.tv die komplette Veranstaltung an allen vier Tagen ausstrahlen wird.

Live dabei sein
 
Bis zum Turnierbeginn können Tickets für die VR CLASSICS mit persönlicher Beratung unter der Ticket-Hotline 04321-755421 oder per Email an tickets@vr-classics.de erworben werden. Limitierte Kontingente gibt es auch online bei RESERVIX (vr-classics.reservix.de). Wer ein unvergessliches Erlebnis und spannenden Pferdesport am Valentinstag erleben möchte, kann jetzt 15% auf reguläre Sitzplatztickets für die Freitagvormittag und Freitagnachmittag Veranstaltung sparen. Stehkarten für die Veranstaltungshalle (Halle 1) sind begrenzt und ausschließlich an der Tageskasse erhältlich. Flanierkarten für die Ausstellung und das Kinderland in den Hallen 4, 5 und den Foyers sind online und an der Tageskasse erhältlich.