Deutschlands komplettes Olympia-Springteam kommt zum Hamburger Derby!

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Der neue Derby-Chef von Hamburg strahlt. „Ich habe vor zwei Wochen mit Matthias Rensch telefoniert und dann ging alles sehr schnell: Melitta ist neuer Hauptsponsor des Derbys“, erzählt Matthias Alexander Rath. Er hatte mit der Veranstaltungsagentur Schafhof Connects im vergangenen Jahr die Kommandobrücke im Derby-Park von Hamburg übernommen, konnte fast alle bisherigen Partner überzeugen, an Bord zu bleiben „und neun weitere sind hinzugekommen“. Kaffee-Röster Albert Darboven wollte nicht dabeibleiben. Matthias Rensch, CEO von Kaffee-Konkurrent Melitta, sprang jetzt in die Bresche: „Da ging eine Tür für uns auf und wir sind mit Freude hindurch gegangen. Ich wusste um die Aufmerksamkeitsstärke des Events und es passt zu uns. Die Melitta Gruppe, zu der wir mit Melitta Kaffee gehören, ist im Sport unterwegs, bisher eher im Ballsport. Und für uns als Melitta Kaffee sind Live-Events eine strategische Säule unseres Geschäftes und so passt beides perfekt zusammen: Mit dem Derby haben wir Sport und Live-Event – dadurch ging die Entscheidungsfindung sehr schnell.“ Am Ende ohne lange Vertrags-Diskussion, sondern mit hanseatischem Handschlag. Der Derby-Wall wird zum Melitta-Wall und vieles in Melitta-Rot getaucht auf und rund den Platz. „117 Jahre Melitta, 105 Jahre Derby – das passt. Wir sind ein Familienunternehmen mit den entsprechenden Werten.“

Der zweite Grund zum Strahlen war eine Nachricht, die noch aktueller war: „Die gesamte Olympia-Mannschaft von Paris steht auf der Nennliste mit Richard Vogel, Philipp Weishaupt und Olympiasieger Christian Kukuk und hat sich gestern Abend noch angemeldet.“ Sie treffen unter anderem den zweifachen Derby-Sieger Marvin Jüngel, der versuchen will, das Blaue Band des Derbys zum dritten Mal hintereinander zu gewinnen und damit in ganz jungen Jahren schon zu einer Legende zu werden.

Auch Rolf-Göran Bengtsson, Schwede mit dauerhaftem Wohnsitz in Norddeutschland, wird an den Start gehen und erinnert sich an seinen ersten Derby-Start. „Ich komme seit mehr als 20 Jahren zum Derby. Als ich noch in Schweden wohnte, war das Derby unheimlich weit entfernt und ich hatte nicht das Niveau, um auch nur an einen Start hier denken zu können.“  Aber dann hatte er seine erste deutsche Homebase in Breitenburg und das richtige Pferd, lieferte ad hoc eine Nullrunde. „Aber ausgerechnet in dem Jahr waren zwei andere auch mit Nullrunden dabei, so bin ich am Ende im Stechen Dritter geworden.“ Noch intensivere Erinnerungen aber hat Bengtsson natürlich an ein anderes Ereignis im Derby-Park: den Abschied seines Erfolgspferdes Casall beim Derby 2017.  Der Abschied endete passend mit einem Sieg, obwohl er nach dem Einlaufspringen mit drei Fehlern seines Partners hoch nervös vor dem Finale geworden war. Casall ist jetzt 26 Jahre alt „und es geht ihm ziemlich gut, er ist frisch und munter und hat immer noch Freude am Springen“.

Der dritte Grund zum Strahlen war an diesem Tag anwesend: Deutschlands erfolgreichste Olympionikin Isabell Werth wird zum ersten Mal seit 17 Jahren am Derby-Wochenende vom 28. Mai bis zum 1. Juni nicht in München, sondern in Hamburg starten. „Das Programm ist sehr passend gestaltet, das Hamburger Turnier hat mich immer fasziniert und außerdem wohnt mein Patenkind hier. Der kann mir dann auch ein bisschen die Stadt zeigen.“ Vom Louisdor-Preis für die Grand Prix-Nachwuchspferde bis zum neuen Fünf-Sterne-Grand Prix und zur internationalen Kleinen Tour – die Startmöglichkeiten seien großartig.

Auch das Drumherum wird schöner. Neben der Haupttribüne wird auch das ‚Gesicht‘ des Einritts auf den großen Derby-Platz erneuert. „Es war klar, dass in der Infrastruktur etwas passieren muss“, betont Rath. „Umso schöner ist es, dass das jetzt auch gleich im ersten Jahr geschieht – an dieser Stelle ein großes Dankeschön dafür auch an den Norddeutschen und Flottbeker Reiterverein e.V. (NFR) für den hervorragenden Einsatz. Das Einritthaus wird in komplett neuem Look und mit neuem Dach erscheinen, außerdem wird die komplette Fassade der Tribüne überarbeitet. Das wird, glaube ich, optisch eine große Aufwertung geben.“ Zudem wird die Parkplatz-Situation der großen Pferdetransporter entzerrt, alle Lkw werden auf dem nahegelegenen Polo-Platz parken. So haben die Transporter mehr Platz und rund um die Stallzelte und den Dressurbereich des Derbys ist mehr Luft.

Das Al Shira’aa Deutsches Spring- & Dressur Derby 2025 – zum ersten Mal Dressur auf Fünf-Sterne-Niveau und das bewährte Springprogramm mit einer Prüfung mehr für die Youngster – das sind Veränderungen, die sich auch auf das Preisgeld und den Gesamtetat auswirken: „Wir liegen in beidem etwas höher als im vergangenen Jahr“, erklärt Rath. „Das Preisgeld beläuft sich auf 1,3 Millionen Euro, der Gesamtetat auf 4,1 Millionen.“ Und mit Vorfreude in der Stimme erklärt der Turnierchef: „Wir haben schon sehr viel Gas gegeben die vergangenen Monate, aber wir werden auch die nächsten sechs Wochen noch sehr viel Gas geben. Wir freuen uns, dass es nach Monaten der Planung nun bald losgeht.“

Die Eintrittspreise bleiben trotzdem unverändert und der NDR wird für alle, die nicht dabei sein können, jeden Tag aus dem Derby-Park übertragen.