Mal ist er kunterbunt und guckig, mal ist er technisch anspruchsvoll und knifflig und manchmal kommt alles zusammen: Der Parcours birgt immer wieder neue sportliche Herausforderungen für Pferd und Reiter.
Um herauszufinden, wo die Klippen im Parcours liegen, geht der Reiter vor dem Springen den Parcours zu Fuß ab. So bekommt er einen besseren Eindruck von der Abfolge der Hindernisse, den Distanzen und der Anzahl der zu reitenden Galoppsprünge zwischen den Hindernissen. Dabei achtet der Reiter auch darauf, wo sich später beim Springen unter Umständen Zeit einsparen lässt, wann Tempo angesagt ist oder wann das Tempo besser zurückgenommen werden sollte. Hat er zwischen zwei Hindernissen Platz für fünf Galoppsprünge, kann er beim Springen versuchen, mit nur vier Galoppsprüngen auszukommen, um so wichtige Zeit zu sparen.
Der Parcours-Bauer muss den Parcours im Vorfeld so zusammenstellen, dass er sowohl das Publikum unterhält als auch Pferd und Reiter fordert. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um ein A-Springen oder um ein Springen bei den Olympischen Spielen handelt. Er darf den Parcours nicht zu schwer, aber auch nicht zu einfach zusammenstellen. Dabei kann sich ein Hindernis aus ein bis drei Elementen zusammensetzen.
Um die reiterlichen Fähigkeiten zu überprüfen, setzt der Parcours-Bauer Hindernisse ein, die Mut und Geschicklichkeit erfordern. So kann er beispielsweise direkt nach einem Weitsprung einen Hochsprung einplanen, wobei das Pferd sich für den Weitsprung strecken und Tempo aufnehmen und beim Hochsprung den korrekten Absprung erreichen muss.
Nach dem Läuten der Glocke und dem Grüßen des Reiters ist der Parcours frei zum Start. Der Reiter hat nach dem Läuten 45 Sekunden Zeit bis zum Überqueren der Startlinie. Die Hindernisse des Parcours sind durch rote und weiße Flaggen markiert. Dabei sind die roten Flaggen stets rechts an den Hindernissen angebracht und die weißen Flaggen immer links. Auf diese Weise geben die Flaggen Auskunft über den vorgeschriebenen Verlauf der Strecke. Alle Hindernisse eines Parcours sind in der Reihenfolge nummeriert, in der sie von Pferd und Reiter übersprungen werden müssen. Wer den vorgeschriebenen Weg verlässt und ein falsches Hindernis überspringt, wird disqualifiziert.
Wichtig: Der Sturz des Reiters führt im Parcours zum Ausschluss. Sollte der Reiter jedoch nach der Ziellinie aus dem Sattel fallen, ist er nicht disqualifiziert, muss jedoch unbedingt wieder aufsitzen und zu Pferd den Parcours verlassen. Sonst droht auch hier der Ausschluss.